Der EHEC-Ausbruch im Frühsommer 2011 kostete innerhalb weniger Wochen 53 Menschen das Leben und verursachte über 3.800 teils schwerste Erkrankungen. Er gilt als der größte Ausbruch, der je in Deutschland beschrieben wurde. Weltweit wurden noch nie zuvor so viele Fälle des von EHEC-Bakterien ausgelösten hämolytisch-urämischen Syndroms bei einem Ausbruch registriert.
Angesichts der Dramatik der Ereignisse, der Vielzahl der letztlich unbewiesenen Theorien über die Ausbruchsursache und zahlreicher ungeklärter Fragen, war es der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch nicht möglich, mit eigenen Recherchen zu mehr Klarheit beizutragen.
Die vorliegende Analyse kann keineswegs alle Antworten geben. Sie will vielmehr die wesentlichen Fragen aus Sicht des Verbraucherschutzes stellen, systemische Schwachpunkte benennen und Handlungsangebote für die zuständigen Politiker und Behörden in Ländern, Bund und EU geben.
Mit folgenden noch offenen Fragen befasst sich die Analyse:
- Woher kam das ungewöhnlich aggressive Darmbakterium? Wie wurde es verbreitet? Wurde der massive Anstieg der Erkrankungsfälle schnell genug bemerkt? Wurden Fehler gemacht, Konsequenzen gezogen?
- Waren es tatsächlich, wie von offizieller Seite verlautbart, aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen, in denen der Erreger quasi "schlief" und die - vor allem - in einem niedersächsischen Sprossenbetrieb aktiviert wurden?
- Warum haben sich, anders als bei allen je beschriebenen EHEC-Ausbrüchen, vor allem erwachsene Frauen infiziert? Wo ist der Erreger jetzt und kann er wieder gefährlich werden?
- Haben Gesetzgeber, Regierungen und Behörden die nötigen Konsequenzen aus dem EHEC-Ausbruch gezogen, damit die Menschen in Zukunft besser geschützt sind und im Fall des Falles schneller eingegriffen werden kann, um einen Ausbruch so klein als irgend möglich zu halten?
Da wir, die Firma Eschenfelder, durch den Verkauf von Sprossengläsern und Saaten unmittelbar von den Auswirkungen der EHEC-Krise betroffen waren, möchten wir interessierten Verbraucherinnen und Verbrauchern Hintergrundinformationen zu diesem brisanten Thema liefern. Melden Sie sich gerne, wenn Sie weitere Fragen haben. Wir versuchen - im Rahmen unserer Möglichkeiten - diese zu beantworten.
Wir bedanken uns bei Foodwatch, dass wir die vorliegende Analyse veröffentlichen dürfen.